ÖÄK Facharztprüfung Nuklearmedizin
Aktueller Prüfungstermin
- 23.01.2025 (Anmeldeschluss: 23.10.2024)
- Prüfungsort: Bad Ischl
Prüfungsmethode/-inhalt
Die Prüfung erfolgt mündlich in Form einer strukturierten mündlichen Prüfung, d.h. sowohl die Fragen als auch die erwarteten Antworten werden im Vorhinein festgelegt und die Fragen werden für alle Kandidatinnen und Kandidaten nach dem gleichen Gewichtungsschlüssel ausgewählt. Es werden insgesamt 8 Fallvignetten plus Unterfragen sowie Blickdiagnosen geprüft.
Diese werden an mehreren Prüfungsstationen von jeweils ein bis zwei Prüferinnen und Prüfer abgefragt. Die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten werden mit dem vorgegeben Antwortschlüssel verglichen und entsprechend bepunktet. Falsche oder keine Antworten werden protokollarisch festgehalten. Am Ende der Prüfung werden die Bewertungsbögen eingesammelt und vor Ort ausgewertet.
Um die Wartezeit zu verkürzen, werden die Kandidatinnen und Kandidaten zeitlich gestaffelt eingeladen. Die Prüfung pro Kandidatin bzw. Kandidat dauert ca. 100 Minuten.
Die Auswertung der Prüfung erfolgt nach internationalen Evaluationskriterien. Die Bewertung wird ausschließlich mit "bestanden" oder "nicht bestanden" bekannt gegeben. Um die Prüfung zu bestehen, müssen 75 % von der erzielbaren Gesamtpunktezahl erreicht werden.
Prüfungsinhalt: Den Prüfungsinhalten liegen die Ausbildungsinhalte gemäß Ärzte-Ausbildungsordnung für das Sonderfach Nuklearmedizin zugrunde.
Fragen werden aus folgenden Bereichen gestellt:
- Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen
- Perfusionsszintigraphie des Myocard und Untersuchung der Ventrikelfunktion
- Skelettszintigraphie
- Perfusionsszintigraphie und Ventilationsszintigraphie der Lunge
- Anwendung der PET (Cardio-PET, Neuro-PET, Onko-PET)
- Untersuchungen der Nierenfunktion, Nierenszintigraphie und Anwendung der nuklearmedizinischen Clearancetechniken
- Untersuchungen des Zentralnervensystems
- Radiojodtherapie
- Untersuchungen des GI-Traktes
- Therapie mit anderen Radionukliden
- Rezeptorszintigraphie
- Szintigraphie zur Lokalisation endokriner Tumoren
- Nachweis von Blutungsquellen im GI-Trakt
- Szintigraphischer Tumornachweis mittels spezifischer und unspezifischer
- tumorsuchender Radiopharmaka
- Szintigraphischer Nachweis von Entzündungsherden
- Lymphszintigraphie einschließlich der Sentinel Lymphnode Technik
Blueprint
Der „Blueprint“ ist ein Hilfsmittel für die Planung und Zusammenstellung der Arztprüfungen. Der Blueprint (auf Deutsch in etwa „Prüfungsplan“) ist der Themenkatalog (das Inhaltsverzeichnis) für die Facharztprüfung in einem Sonderfach. Er wurde von der zuständigen wissenschaftlichen Gesellschaft erarbeitet und orientiert sich an den Anforderungen, die an eine Fachärztin bzw. einen Facharzt in diesem Sonderfach gestellt werden. Für die Zusammenstellung jeder Prüfung wird ein prozentuell gewichteter Blueprint/Prüfungsplan verwendet. Damit ist sichergestellt, dass die Themen in jeder Prüfung im Wesentlichen in gleichem Umfang enthalten sind.
Der in der Folge publizierte Blueprint/Prüfungsplan für das Sonderfach Nuklearmedizin ist als Orientierungshilfe für die Prüfungskandidatinnen und Prüfungskandidaten über Inhalte und Breite der Prüfung gedacht.
Vorbereitungsmöglichkeiten
Die Facharztprüfung dient nicht der Lehrbuchabfrage, sondern soll vor allem jene Kompetenzen überprüfen, die die Fachärztin bzw. den Facharzt befähigen, aufgrund ihrer bzw. seiner Ausbildung selbständig und eigenverantwortlich den alltäglichen Anforderungen gerecht zu werden.
Fragenbeispiel - Thema Osteomyelitis:
- Ätiologie der Erkrankung
- Anführen typischer Befunde um die Indikation zur Untersuchung zu überprüfen
- Auswahl der nuklearmedizinische(n) Untersuchungsmethoden
- Beschreibung der verwendeten Isotope und Radiopharmaka
- Dosisberechnung und Beschreibung der Dosismessung
- Beschreiben des Untersuchungsvorganges und des verwendeten Gerätes
- Ausarbeitungsmethoden, Filterungsmethoden und ev. Tiefenkorrekturen
- beispielhafte Befundformulierung
- Interpretation des "Endreports"
- klinische Diskussion über das Befundergebnis mit möglichen therapeutischen Kenntnissen
Darüber hinaus werden seitens der Österreichischen Gesellschaft für Nuklearmedizin Kurse und Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Die Kurse werden von der Gesellschaft schriftlich und über die Homepage verlautbart sobald sie fixiert sind.
Es ist empfehlenswert, vor der Prüfung einen einschlägigen Strahlenschutzkurs (Kurs in physikalisch-technischem Strahlenschutz) absolviert zu haben.
Folgende Institutionen bieten Strahlenschutzkurse an:
Raum Wien:
Raum Graz:
Prüfungsergebnisse
Das Prüfungsergebnis wird, wenn möglich, im Anschluss an die Prüfung mündlich mitgeteilt und bis 8 Wochen nach dem Prüfungstermin schriftlich versandt.