ÖÄK Facharztprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie
Aktueller Prüfungstermin
- Grundprüfung: 20.10.2025 (Anmeldeschluss: 20.07.2025) und
- Schwerpunktprüfung: 17.09.2025 (Anmeldeschluss: 17.06.2025)
- Prüfungsort: Wien
Prüfungsmethode/-inhalt
Die Facharztprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie besteht aus zwei Teilen, die nicht zwingend im gleichen Jahr absolviert werden müssen:
1. Grundprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie: Die Grundprüfung besteht aus einem schriftlichen Kurzantwortfragentest mit 28 Fallbeispielen und jeweils 2-6 Unterfragen. Zu den meisten Fallbeispielen gibt es Präparate, die zur Beantwortung der Fragen dienen. Die Prüfung dauert für jede Kandidatin bzw. jeden Kandidaten 4 Stunden.
2. Schwerpunktprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie: Die Schwerpunktprüfung ist eine strukturiert mündliche Prüfung, d.h. sowohl die Fragen als auch die erwarteten Antworten werden im Vorhinein festgelegt und die Fragen werden für alle Kandidatinnen und Kandidaten nach dem gleichen Gewichtungsschlüssel ausgewählt. Es werden insgesamt 8 Fallvignetten plus Unterfragen gestellt. Die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten werden mit dem vorgegebenen Antwortschlüssel verglichen und entsprechend bepunktet. Ein praktisch-mikroskopischer Teil ist inkludiert. Am Beginn der Prüfung stehen 120 Minuten zur Vorbereitung zur Verfügung.
Anschließend werden im Prüfungsraum an einer oder mehreren Stationen mit jeweils ein bis zwei Prüferinnen und Prüfer zu jedem Fallbeispiel mehrerer Fragen zu den Schlüsselkompetenzen gestellt. Falsche oder keine Antworten werden protokollarisch festgehalten. Am Ende der Prüfung werden die Bewertungsbögen eingesammelt und vor Ort ausgewertet. Die Prüfung dauert für jede Kandidatin bzw. jeden Kandidaten etwa 1,5 Stunden.
Die Auswertung der Prüfung erfolgt nach internationalen Evaluierungskriterien. Die Bewertung erfolgt ausschließlich mit "bestanden" oder "nicht bestanden". Die Bestehensgrenze bei der Grundprüfung liegt bei 50 % der Gesamtpunkteanzahl und zusätzlich müssen in folgenden Einzelgebieten 25 % der Punkteanzahl erreicht werden: Histologie, Zytologie und Infektionspathologie/Mikrobiologie. Um die Schwerpunktprüfung zu bestehen, müssen 75 % von der erzielbaren Gesamtpunkteanzahl erreicht werden.
Die Gesamtprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie ist erst bestanden, wenn beide Prüfungsteile (Grundprüfung und Schwerpunktprüfüung) positiv absolviert wurden.
Prüfungsinhalt: Den Prüfungsinhalten liegen die Ausbildungsinhalte gemäß Ärzte-Ausbildungsordnung für das Sonderfach zugrunde.
Grundprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie:
Prüfungsgebiet |
Fragentyp |
Makropathologie |
Kurzantwortfragen mit Bildmaterial |
Histopathologie |
Mikroskopische Präparate/Bildmaterial |
Molekularpathologie |
Kurzantwortfrage |
Zytopathologie |
Mikroskopische Präparate |
Infektionspathologie/Mikrobiologie |
Mikrobiologische Präparate/Bildmaterial |
Obduktionspathologie |
Kurzantwortfragen mit Bildmaterial |
Qualitätssicherung aus organisatorischer Sicht |
Kurzantwortfrage |
Schwerpunktprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie:
- Makroskopische Neuropathologie
- Zuschnitt und Beschreibung von Operationspräparaten und Biopsien
- Sektion von adulten und fetalen Gehirnen, Rückenmark, Anteilen des peripheren Nervensystems, Sinnesorgane und Skelettmuskulatur
- Histologische Neuropathologie
- Kenntnisse über sämtliche histologische Standardverarbeitungstechniken (Paraffinhistologie, Gefrierschnitthistologie, Standard- und Spezialfärbungen, Kunstharzeinbettungen, Semidünnschnitt)
- Neuropathologie des Zentralnervensystems (Hirn, Rückenmark)
- Neuropathologie des peripheren Nervensystems (Nervenwurzel, Ganglion, peripherer Nerv)
- Neuropathologie der Skelettmuskulatur
- Neuropathologie der Sinnesorgane
- Neuropathologie des vegetativen Nervensystems
- Ultrastrukturelle Neuropathologie
- Kenntnisse der Gewebsaufarbeitung für Elektronenmikroskopie
- Beurteilung von Semidünnschnitten
- Erstellung elektronenmikroskopischer Aufnahmen
- Auswertung elektronenmikroskopischer Aufnahmen
- Molekulare Neuropathologie
- Kenntnisse diagnostisch relevanter Methoden der molekularen Neuropathologie (Western Blot, in-situ Hybridisierung, PCR, DNA Methylation Profiling, Next Generation Sequencing)
- Auswertung und Beurteilung von molekularen Analyseergebnissen
- Integration der molekularen Analyseergebnissen mit den histologischen Befunden
- Zytoneuropathologie
- Liquor cerebrospinalis
- Neurochirurgische Smear-Präparate
- Neurochirurgische Zystenpunktate
- Kenntnisse über Abnahmetechniken und -präparation
- Färbemethoden, mögliche Fehlerquellen und deren Behebung
- Kenntnisse über Indikation/Kontraindikation zytologischer Untersuchungen
- Kenntnisse über Immunzytochemie in der Zytologie
- Differentialzellzählung
- Kenntnisse über sachgemäße Befunderstellung, Dokumentation und Archivierung
- Kenntnisse der Qualitätssicherung in der Zytologie
- Obduktionsneuropathologie
- Entnahmetechniken von Gehirn, Rückenmark, Nervenwurzeln, Ganglien, peripheren Nerv, Sinnesorgane, Skelettmuskulatur
- Hirnsektionstechnik bei adulten und fetalen Gehirnen
- Makroskopische Beurteilung
- Weiterführende histologische Aufarbeitung
- Befunderstellung und schriftliche Dokumentation
- Fotografische Dokumentation
- Gesetzliche Grundlagen der Obduktion
- Infektionsneuropathologie
- Kenntnisse von erregerbedingten/übertragbaren Krankheiten des Nervensystems
- Kenntnis der Entnahme von Untersuchungsmaterial und der Transportbedingungen
- Kenntnisse der mikroskopischen Erregernachweismethoden am zytologischen und histologischen Präparat
- Kenntnisse der Infektionsgefährdung im Bereich der Neuropathologie einschließlich der Prionenerkrankungen
- Kenntnisse über Dekontaminationsmaßnahmen einschließlich der Maßnahmen bei Prionenerkrankungen
- Qualitätssicherung
- Systematik neurologischer Krankheiten
Blueprint
Der „Blueprint“ ist ein Hilfsmittel für die Planung und Zusammenstellung der Arztprüfungen. Der Blueprint (auf Deutsch in etwa „Prüfungsplan“) ist der Themenkatalog (das Inhaltsverzeichnis) für die Facharztprüfung in einem Sonderfach. Er wurde von der zuständigen wissenschaftlichen Gesellschaft erarbeitet und orientiert sich an den Anforderungen, die an eine Fachärztin bzw. einen Facharzt in diesem Sonderfach gestellt werden. Für die Zusammenstellung jeder Prüfung wird ein prozentuell gewichteter Blueprint/Prüfungsplan verwendet. Damit ist sichergestellt, dass die Themen in jeder Prüfung im Wesentlichen in gleichem Umfang enthalten sind.
Die in der Folge publizierten Blueprints/Prüfungsplänen für das Sonderfach Klinische Pathologie und Neuropathologie sind als Orientierungshilfe für die Prüfungskandidatinnen und Prüfungskandidaten über Inhalte und Breite der Prüfung gedacht.
Vorbereitungsmöglichkeiten
Die Facharztprüfung dient nicht der Lehrbuchabfrage, sondern soll vor allem jene Kompetenzen überprüfen, die die Fachärztin bzw. den Facharzt befähigen, aufgrund ihrer bzw. seiner Ausbildung selbständig und eigenverantwortlich den alltäglichen Anforderungen gerecht zu werden. Folgende Lehrbücher werden empfohlen:
Grundprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie:
- Informationen dazu sind auf der Homepage der ÖGPath/IAP Austria zu finden und werden in den entsprechenden Vorträgen und Seminaren vermittelt. Grundlage für den gesamten Prüfungsinhalt ist die Literatur in der von der ÖGPath/IAP Austria abgestimmten Literaturliste.
Schwerpunktprüfung Klinische Pathologie und Neuropathologie:
- Greenfield's Neuropathology. 9th Edition.
Herausgeber: S. Love, H. Budka, J. W. Ironside, A. Perry
ISBN: 978-1-4987-2905-5
- Greenfield’s Neuropathology, 10th Edition.
Edited By Colin Smith, Arie Perry, Gabor Kovacs, Thomas Jacques
ISBN: 978-0-3678-9508-2
- Central Nervous System Tumours. WHO Classification of Tumours, 5th Edition, Volume 6.
Edited by WHO Classification of Tumours Editorial Board
ISBN: 978-92-832-4508-7
Prüfungsergenbisse
Wir sind bemüht, Ihnen das Prüfungsergebnis rasch zu übermitteln und bitte um Ihr Verständnis, dass wir keine telefonischen Auskünfte darüber geben können. Das Prüfungsergebnis wird bis 8 Wochen nach Prüfungstermin schriftlich versandt.