ÖÄK Facharztprüfung Gerichtsmedizin

Aktueller Prüfungstermin

  • 22.02.2024 (Anmeldeschluss: 22.11.2023)
  • Prüfungsort: Wien

Prüfungsmethode/-inhalt

Die Prüfung erfolgt mündlich in Form einer strukturiert mündlichen Prüfung, d.h. sowol die Fragen als auch die erwarteten Antworten werden im Vorhinein festgelegt und die Fragen werden für alle Kandidatinnen und Kandidaten nach dem gleichen Gewichtungsschlüssel augewählt.

Es werden insgesamt 8 Fallvignetten geprüft wobei strukturierte Beobachtungen anhand einer vorgegebenen praktischen Aufgabenstellung wie z.B. an einem Leichenfall, Präparat etc. gefragt sind. Ein schriftlicher Teil beinhaltet eine Begutachtung zu einer typischen, häufig vorkommenden gerichtsmedizinischen Fragestellung. Am Beginn der Prüfung stehen 30 Minuten zur Vorbereitung der 8 Fallbeispiele und Gutachten zur Verfügung.

Anschließend werden im Prüfungsraum an einer oder mehreren Stationen mit jeweils ein bis zwei Prüferinnen und Prüfer zu jedem Fallbeispiel mehrere Fragen zu den Schlüsselkompetenzen gestellt. Die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten werden mit dem vorgegebenen Antwortschlüssel verglichen und entsprechend bepunktet. Falsche oder keine Antworten werden protokollarisch festgehalten. Am Ende der Prüfung werden die Bewertungsbögen eingesammelt und vor Ort ausgewertet.

Die Prüfung dauert für jede Kandidatin bzw. jeden Kandidat max. 4 Stunden.

Die Auswertung der Prüfung erfolgt nach internationalen Evaluationskriterien. Die Bewertung wird ausschließlich mit "bestanden" oder "nicht bestanden" bekannt gegeben. Um die Prüfung zu bestehen, müssen 75 % von der erzielbaren Gesamtpunkteanzahl erreicht werden.

Prüfungsinhalt: Den Prüfungsinhalten liegen die Ausbildungsinhalte gemäß Ärzte-Ausbildungsordnung für das Sonderfach Gerichtsmedizin zugrunde. Die Inhalte der Prüfungsfragen orientieren sich an den CME-Fällen (Zertifizierte Fortbildung) der Zeitschrift "Rechtsmedizin" aus dem Springer-Verlag.

  • Erfahrung in der Aufklärung plötzlicher natürlicher und gewaltsamer Todesfälle in Verbindung mit speziellen post-mortem-Untersuchungstechniken einschließlich histologischer, immunhistologischer und molekularbiologischer Methoden
  • Vertrautheit mit gerichtsmedizinischen Aspekten von rechtlich relevanten Körperverletzungen und Gesundheitsschädigungen sowie Verletzungsfolgen bei Lebenden
  • Kenntnis der Sucht- und Vergiftungsmechanismen - vor allem auch durch Alkohol, sowie der klinischen und laboratoriumsmäßigen Auswertung der Befunde beim Lebenden und beim Toten
  • Beherrschung von Untersuchungsgang und Methoden der Identifikation
  • Untersuchung, Beschreibung und Beurteilung von Verletzungen zur Frage von Umfang, Art, Entstehung, Konsequenzen und Komplikationen
  • Vertrautheit mit den Grundlagen der Forensischen Genetik einschließlich strittiger Abstammungsverhältnisse und der Untersuchung von biologischen Spuren
  • Wissen und Erfahrung bei der Untersuchung, Asservierung und Dokumentation am Tatort und zur Rekonstruktion des Geschehens
  • detaillierte Kenntnis der einschlägigen Rechtsnormen aus dem Straf-, Zivil-, Verwaltungs- und Standesrecht
  • Vertrautheit mit der Bearbeitung und Beurteilung medizinischer Behandlungsfehler
  • nachvollziehbare und dokumentierte Befähigung zur Erstellung schriftlicher und mündlicher Gutachten zu vorgenannten Themenbereichen

Vorbereitungsmöglichkeiten

Die Facharztprüfung dient nicht der Lehrbuchabfrage, sondern soll vor allem jene Kompetenzen überprüfen, die die Fachärztin bzw. den Facharzt befähigen, aufgrund ihrer bzw. seiner Ausbildung selbständig und eigenverantwortlich den alltäglichen Anforderungen gerecht zu werden.

Literatur

  • "Handbuch gerichtliche Medizin, Teil 1 und 2"; B. Brinkmann und B. Madea (Hrsg.); Springer Verlag 2014
  • "Klinisch-forensische Medizin"; M. Grassberger, E.türk, K. Yen (Hrsg.); Springer Berlag 2012
  • Zeitschrift "Rechtsmedizin" (Organ der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin); Springer Verlag

Prüfungsergebnisse

Das Prüfungsergebnis wird, wenn möglich, im Anschluss an die Prüfung mündlich mitgeteilt und bis 8 Wochen nach Prüfungstermin schriftlich versandt.